YELL: Hallo Aldermann!
AM: Hallo YELL
YELL: Wir hatten schon lange keine solche BSW-Prominenz mehr im Chat (seit dem Interview mit TAMM), deswegen freuen wir uns natürlich riesig, einen so hohen Würdenträger in seiner Residenz interviewen zu dürfen.
AM: Ich persönlich sehe die Pressearbeit als eine viel zu lang vernachlässigte Pflicht des Aldermanns an. Alleine deshalb konnte ich mich dieser Verpflichtung nicht entziehen und werde alle Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantworten.
YELL: Fangen wir doch mal klassisch journalistisch an: wie kam es zu deiner Wahl auf diesen Posten?
AM: Ich möchte es einmal so sagen: Das Amt rief nach mir!
YELL: Ohne direkt an deinem Lack kratzen zu wollen, wäre es doch schön, wenn wir vielleicht ein kleines bisschen auf dem Teppich bleiben könnten. Also noch mal: wie kam es zu deiner Wahl?
AM: Hm OK, alles fing damit an, dass ich vor knapp einem Monat ziemlich üble Langeweile bekam. Einige meiner Ligen waren gerade in der Sommerpause, der Stadtchat ging meist erst dann auf, wenn sich der nächste vernachlässigte Webeauftrag beschwerte und einige meiner Lieblingsspiele lösten inzwischen zwanghaftes Gähnen bei mir aus. Kurzum: ein guter Freund von mir verschrieb mir die Aldermann-Kandidatur.
YELL: Ahja, das klingt schon ganz minimal anders.
AM: *räusper* Da ich meinen Freunden vertraue und der Zeitpunkt günstig war, machte ich kurzerhand /candiate yes. Nach einem Tag fiel mir dann aber ein Problem auf. Kandidieren ist nicht alles, ich muss auch Stimmen bekommen und da entwickelte sich die Sache zur Arbeit.
YELL: Angesichts der Tatsache, dass du etwas gegen deine Langeweile tun wolltest, ist das ja nur recht und billig …
AM: Jaja, auf jeden Fall setzte ich mich also hin und schrieb ein Wahlprogramm. Um mir möglichst viele Stimmen zu sichern, machte ich erst dermatologische Umfragen. Schließlich sollte mein Wahlprogramm möglichst viele Wähler ansprechen.
YELL: Und was kam bei deinen ähm … dermatologischen Umfragen heraus?
AM: Dämonologisch … NICHT dermatologisch. Drehe mir bitte nicht die Wörter im Munde herum. Wie auch immer, die Ergebnisse meiner deterministischen Umfrage waren erschütternd: Jeder wollte etwas anderes. Der eine wollte überhaupt keine neuen Städte, der andere möglichst viele, weiteren war es egal und so ging es bei allen Themen.
YELL: Na so eine Überraschung!
AM: Da ich aber ja MEHR Stimmen haben wollte, entschied ich mich dafür, von allem MEHR zu versprechen. Dies fing an bei den Städten, bei denen ich mit Fug und Recht behaupten kann, dass ich den absoluten Rekord aufgestellt habe – auch wenn meine Vorgänger die Latte schon sehr hoch angesetzt haben – ich versprach mehr Bürgermeisterversammlungen, mehr Taler für alle Spiele … nur das Mehr an Versorgungskosten löste ein weniger positives Echo aus.
YELL: Das kann ich mir bildlich vorstellen. Was sind die positivsten Effekte des Postens?
AM: Ich habe so viele neue Freunde gefunden … auch bei den Frauen klappt es jetzt viel besser.
YELL: Schauen wir mal, wie lange dieser Effekt anhält. Wie sieht es mit den 1000 Talern Gehalt aus?
AM: An sich ja ein nettes Zubrot, aber die habe ich eigentlich im Zuge meiner Bewerbung locker wieder veryellt gehabt.
YELL: Man munkelt ja, dass die Residenz des Aldermann besonders luxuriös ausgestattet sein soll: Wasserbett, Whirlpool, Springbrunnen im Garten, Brokat an den Wänden etc.
AM: Das ist alles übler Neid. Man lebt als Aldermann nicht schlecht, aber im Endeffekt bin ich doch nur ein Gleicher unter Gleichen oder wie TORBEN sagen würde: Du bist auch nur ein User!
YELL: Was stört dich am meisten an deinem Job? Das ist mit Sicherheit die Verunglimpfung des Postennamens. Es fängt ja schon damit an, dass ja immer noch nicht klar ist, ob es nun Alderman oder Aldermann heißt und hört damit auf, dass ich mir Bezeichnungen wie Aldimann und Lidltüte und ähnliches gefallen lassen muss. Von den derben Verhohnepipelungen mag ich gar nicht erst reden.
YELL: Noch eine letzte Frage: Was ist die größte Herausforderung für einen Aldermann?
AM: Das ist definitiv jemanden zu finden, der sich traut /candidate yes zu machen.
YELL: Danke für das aufschlussreiche Interview. Mögen deine letzten Tage als ähm … Aldermann fruchtreich sein.